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Katharina Hymer: Wie Fasten, Ernährung und Bewegung Leben verändern können

Katharina Hymer hat nach fast 20 Jahren in der Finanzwelt einen radikalen Neuanfang gewagt – heute begleitet sie Menschen zu mehr Energie, Balance und Wohlbefinden. Zwei Pilgerreisen nach Santiago de Compostela zeigten ihr, wie heilsam Stille, Bewegung und bewusster Rückzug sein können.

Als ärztlich geprüfte Fastenleiterin bietet sie individuelle Programme rund um Fasten, Ernährung und Bewegung an. Im Interview spricht sie über ihre Motivation, die Kraft des bewussten Verzichts und bewegende Erlebnisse aus ihrer Begleitung.

Interview mit Katharina Hymer

katharina hymer interview

Wie haben Sie den Schritt aus der Finanzwelt hin zur ganzheitlichen Gesundheitsbegleitung gewagt – und was gab dabei den entscheidenden Impuls?

Wie viele andere bin ich in meinen Leben an einen Punkt gekommen, an dem mich mein Job immer mehr ausgelaugt hat, anstatt mir Freude zu bereiten. Nach fast zwei Jahrzehnten in der Finanzwelt, wo der Stresspegel hoch und die persönliche Balance oft auf der Strecke blieb, wurde der Leidensdruck und der Wunsch etwas zu verändern immer größer.

Der entscheidende Impuls waren schließlich zwei Pilgerreisen nach Santiago de Compostela. Ich habe die Bewegung, die Stille und die Einfachheit genossen und mir wurde klar: Ich wollte nicht mehr nur Zahlen verwalten, sondern Menschen zu mehr Wohlbefinden verhelfen.

Ich wollte endlich meine wahre Leidenschaft leben und andere dabei unterstützen, wieder in ihrem Körper anzukommen, Energie zu tanken und diese ständige Erschöpfung abzuschütteln.

Da ich am eigenen Leib erfahren durfte welche positiven Veränderungen das Fasten bewirken kann, habe ich nach einigen Überlegungen und einer Ausbildung zur ärztlich geprüften Fastenleiterin entschieden mich in diesem Bereich Selbständig zu machen.

Ich möchte so vielen Menschen wie möglich die Ängste vom Fasten nehmen und sie motivieren Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.

Ihre Programme basieren auf Fasten, Ernährungstraining und Bewegung – möchten Sie darauf genauer eingehen?

Das Leben im Hamsterrad führt oft dazu, dass wir uns kraftlos fühlen, uns nicht mehr richtig spüren und das Leben an uns im Eiltempo vorbeizieht.

Viele meiner Kundinnen und Kunden leiden unter Verdauungsbeschwerden, Übergewicht oder einfach dem Gefühl, dass sie einen körperlichen und mentalen RESET brauchen.

Hier setzt mein ganzheitlicher Ansatz „Fasten, Ernährungstraining und Bewegung“ an.

Ich sehe das Fasten als Katalysator, es ist für mich eine uralte Heilmethode, die den Reset-Knopf im Körper betätigt. Es hilft einem, Ballast abzuwerfen – sei es Gewicht, alte Gewohnheiten oder emotionale Last.

Die Zellen verjüngen sich, das Immunsystem wird gestärkt und man bekommst eine unglaubliche geistige Klarheit. Es ist die perfekte Auszeit, um wieder bei sich selbst anzukommen.

Das Ernährungstraining ist notwendig für eine nachhaltige Veränderung. Nach dem Fasten ist vor dem Essen! Viele wissen nicht, wie sie die positiven Effekte beibehalten können. Meine Begleitung geht über die Fastenzeit hinaus. Als überzeugte Veganerin zeige ich, wie man pflanzlich, basenüberschüssig und genussvoll isst, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Wir finden gemeinsam den individuellen und ausgewogenen Ernährungsstil, der sich nachhaltig in den Alltag integrieren lässt.

Die Bewegung hilft wieder mehr Lebensenergie zu spüren, denn gerade, wenn man gestresst ist, fehlt oft die Motivation zur Bewegung. Dabei ist sie unerlässlich für Wohlbefinden. Ob Wandern in der Natur, bewegte Meditationen oder die sanften Wyda-Übungen, die Körper und Geist verbinden – ich integrieren Bewegung so, dass sie zur Kraftquelle wird, anstatt zusätzlichen Stress zu verursachen.

Es geht darum, wieder mehr im Körper anzukommen und die Freude an der Bewegung zu entdecken.

Dieses Zusammenspiel aus bewusstem Verzicht, fundiertem Ernährungswissen und achtsamer Bewegung ist der Schlüssel, um mehr Balance ins Leben zu bringen und sich endlich wieder rundum wohlzufühlen.

Wie gestalten Sie individuelle Fastenkurse für Paare, Unternehmen oder Gruppen – und wie wählen Sie die passende Fastenmethode für unterschiedliche Zielgruppen aus?

Jeder Mensch, jedes Paar und jedes Team hat eigene Herausforderungen und Ziele. Deshalb ist individuelle Begleitung so entscheidend. Gerade im stressigen Berufsalltag oder wenn man als Paar gemeinsam etwas verändern möchte, braucht es maßgeschneiderte Lösungen.

Für Paare: Ich weiß, wie wichtig es ist, gemeinsame Ziele zu verfolgen. Paare, die zusammen fasten möchten, aber keine große Gruppe wünschen, erhalten eine ganz persönliche 1:1-Betreuung. Wir besprechen ihre gemeinsamen Ziele – sei es Gewichtsreduktion, mehr Energie oder einfach eine Auszeit als Paar.

Für Unternehmen: Im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsvorsorge biete ich Vorträge und Fastenkurse direkt in Firmen an. Gerade Führungskräfte und Teams stehen oft unter enormem Druck.

Hier geht es darum, die Leistungsfähigkeit und Konzentration zu steigern, den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren und Stress abzubauen. Oft eignen sich hier Basenfasten oder Intervallfasten besser, da sie alltagstauglicher sind und auch während der Arbeitswoche gut umsetzbar sind.

Für Gruppen (online, ambulant oder im Kloster): Meine Gruppenkurse sind ideal für alle, die die motivierende Kraft der Gemeinschaft schätzen. Ob ambulant im Weinviertel/Mistelbach oder bei meinen Klosterfastenwochen – hier schaffen wir einen geschützten Raum für Austausch und gemeinsame Erlebnisse.

Das erleichtert das Durchhalten erheblich und fördert auch eine unterstützende Dynamik, die den Neubeginn erleichtert.

Die Methodenwahl (Buchinger oder Basenfasten) hängt maßgeblich vom individuellen Gesundheitszustand, dem Alter, den persönlichen Zielen, dem Lebensstil und der bisherigen Fastenerfahrung jedes Teilnehmers und jeder Teilnehmerin ab, um einen sicheren Fastenverlauf zu gewährleisten.

Es ist entscheidend, diese Parameter sorgfältig zu berücksichtigen und gegebenenfalls medizinischen Rat einzuholen, um die Methode optimal an die Bedürfnisse des Teilnehmers oder der Teilnehmerin anzupassen.
Für Anfänger, die das Fasten kennenlernen möchten, ist der Fasten-Quickie als Basenfasten-Einstieg oft ideal.

Erfahrene Faster schätzen das Buchinger-Fasten im Kloster für eine tiefere Reinigung. Wichtig ist immer, dass sich alle sicher und gut aufgehoben fühlen, denn nur so kann die transformative Wirkung des Fastens voll entfaltet werden.

Ich nehme mir immer gerne Zeit für ein kostenfreies Beratungsgespräch, um die perfekte Methode für die jeweiligen Bedürfnisse zu finden.

Denn am Ende geht es darum, dass meine Kundinnen und Kunden sich wieder wohlfühlen und nachhaltig neue Gewohnheiten etablieren können.

Der Fasten-Quickie als sanfter Einstieg ins Detox

katharina hymer fasten

Das Detoxprogramm „Fasten-Quickie“ verspricht Energie in nur drei Tagen – wie gestalten Sie diesen Kurs alltagstauglich und welche ersten Erfolge berichten Teilnehmende typischerweise?

Viele meiner Kundinnen und Kunden sind viel beschäftigt und gestresst. Die Vorstellung, eine ganze Woche zu fasten, ist für sie oft unmöglich. Der „Fasten-Quickie“ ist genau für diese Herausforderung konzipiert: Er ist kompakt, effektiv und ideal für den Alltag, besonders fürs Wochenende!

Und deshalb finden auch sehr oft Frauen mit Kindern oder pflegebedürftigen Personen im Haushalt diesen Kurs passend, da er es ihnen unmöglich macht, sich für eine Woche oder länger aus dem Alltag herauszunehmen. Die Alltagstauglichkeit liegt in mehreren Punkten begründet:

  • „Fasten mit Biss“: Statt totalem Verzicht setzen wir auf Basenfasten in Kombination mit Intervallfasten. Das bedeutet, man verzichtest auf säurebildende Lebensmittel (Zucker, tierische Produkte, Weißmehl), isst aber bis zu dreimal täglich basische, leckere und sättigende Mahlzeiten. Das Gefühl von „Hunger leiden“, „Schwäche“ oder „Konzentrationsschwierigkeiten“ ist so minimiert – ein häufiger Schmerzpunkt, der viele vom Fasten abhält.
  • Kurze Dauer, große Wirkung: Drei Tage sind überschaubar und lassen sich auch im vollen Terminkalender unterbringen. Die Online-Begleitung mit täglichen Treffen (Freitagabend, Samstag und Sonntag morgens) bietet flexible Unterstützung, ohne dass man reisen muss.
  • Fokus auf Entlastung: Es geht darum, dem Körper eine Verschnaufpause zu gönnen und ihn bei der natürlichen Entgiftung zu unterstützen. Die Teilnehmer entscheiden selbst, auf welche Lebensmittel sie verzichten möchten, was die Hemmschwelle senkt.

Die ersten Erfolge, die Teilnehmende typischerweise während des Fasten-Quickie berichten, sind unglaublich motivierend.  Schon nach wenigen Tagen fühlen sich viele leichter, energievoller und erfrischt. Das Gefühl von Morgensteifigkeit oder Antriebslosigkeit lässt oft schnell nach und der Schlaf verbessert sich.

Aber viele merken auch schnell eine Verbesserte Verdauung. Blähungen, Verstopfung oder Sodbrennen – Beschwerden, die viele im Alltag plagen – lindern sich oft spürbar oder verschwinden sogar komplett. Und auch in Bezug auf eine bewussteres Essverhalten berichten viele, dass die Lust auf gesunde, pflanzliche Lebensmittel steigt.

Fasten kann der ideale Einstieg in eine nachhaltige Ernährungsumstellung sein.

Der „Fasten-Quickie“ ist die ideale Möglichkeit für Anfänger, das Fasten kennenzulernen und zu erleben, wie schnell der Körper auf diese kleine Auszeit reagiert. Und selbst erfahrene Faster nutzen ihn gerne als regelmäßigen RESET, um wieder zu einer gesünderen Ernährung zurückzufinden.

In Ihren Klosterfasten-Wochen kombinieren Sie Fasten, Bewegung und Meditation – wie wirkt sich diese Kombination auf Körper und Geist Ihrer Teilnehmer:innen aus?

Der Alltagsstress und ein voller Terminkalender lassen uns oft innere Anspannung spüren, wir fühlen uns überfordert und die Seele braucht eine Auszeit. Genau hier sind meine Klosterfasten-Wochen die perfekte Lösung. Ein Kloster ist ein Ort der Stille und des Rückzugs, ideal, um der Hektik des Alltags zu entfliehen und sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren.

Die Kombination aus Fasten, Bewegung in der Natur und bewegten Meditationen wirkt auf mehreren Ebenen tiefgreifend, denn Fasten, sei es nach Buchinger oder das Genuss-Basenfasten, entlastet den Verdauungstrakt und aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers. Schadstoffe werden abgebaut, die Zellen regenerieren sich (Autophagie) und das Immunsystem wird gestärkt.

Viele erleben eine Verbesserung von Allergien, Hautproblemen oder auch Gelenkschmerzen. Der Körper fühlt sich leichter und vitaler an.

Die Bewegung in der Natur sehe ich als Kraftquelle und Ruhepol, denn während des Fastens sind moderate Wanderungen in der Umgebung der Klöster ein elementarer Bestandteil meiner Kurse.

Das Gehen in der frischen Luft, die Geräuschkulisse, die einem die Natur bietet und die Ruhe des Waldes – all das hilft, den Alltagsstress von sich abfallen zu lassen, Verspannungen zu lösen und den Kopf freizubekommen, aber auch die Körperwahrnehmung und die Freude an Bewegung werden dadurch gefördert.

Die täglichen Entspannungseinheiten, seien es geführte bewegte Meditationen oder die sanften Wyda-Übungen, die Gesundheitsgymnastik der Druiden, sollen die tiefe innere Ruhe stärken. Sie helfen, den Geist zu klären, Stress abzubauen und die Achtsamkeit für den eigenen Körper zu entwickeln.

Die Teilnehmer: innen lernen, wieder mehr auf sich zu hören, was ihnen im Alltag mehr Gelassenheit und Entscheidungsfähigkeit schenkt.

Diese ganzheitliche Auszeit in einem Kloster ist oft ein transformatives Erlebnis. Die Teilnehmer verlassen die Woche voller Energie, mit einem Strahlen im Gesicht und einem neuen Gefühl von Balance. Sie berichten von besserem Schlaf, mehr mentaler Klarheit und der Fähigkeit, Stressfaktoren im Alltag gelassener zu begegnen.

Es ist ein Reset für Körper, Geist und Seele, das weit über die Dauer der Fastenwoche hinauswirkt und bei vielen den Grundstein für einen gesünderen Lebensstil legt.

Gab es in Ihrer Begleitung schon einmal einen Moment, der Sie selbst tief berührt oder überrascht hat – etwas, das Sie auch persönlich nachhaltig bewegt hat?

Ja solche Momente gibt es immer wieder und sie sind das Herzstück meiner Arbeit – sie berühren und motivieren mich immer wieder zutiefst.

Es geht ja nicht nur darum, Wissen weiterzugeben, sondern Menschen dabei zu helfen, sich wieder wirklich lebendig zu fühlen und ihre eigene Kraft zu erwecken.

Eine Geschichte, die mich besonders überrascht hat, ist die von Maria. Sie war Teilnehmerin in einer meiner Genuss-Basenfastenwochen. Maria, 60+ und gerade frisch in Pension, hatte den  Wunsch nach Fasten schon länger gehegt. Doch die Bedenken waren riesig: Sie befürchtete, den Verzicht auf tierische Produkte, Zucker und Getreide nicht zu schaffen, Hunger zu leiden und sich schwach zu fühlen.

Sie war es gewohnt, täglich Süßigkeiten und Schokolade zu konsumieren – ein typischer Schmerzpunkt vieler meiner Kundinnen und Kunden, die ihre eingefahrenen Gewohnheiten unterbrechen möchten.

In den Vorbereitungstagen hatte Maria mehrfach Kontakt zu mir aufgenommen, um ihre Entlastungstage gewissenhaft einzuhalten. Ich konnte ihr in unseren Gesprächen die Ängste und Bedenken nehmen, und schon hier zeigte sich ihre Entschlossenheit. Was mich dann so tief berührt hat, war ihr Feedback nach der Woche.

Sie schrieb auf meiner Homepage:

„Rückblick auf meine Fastenwoche😊👍

Ich war sehr überrascht nur mit Obst, Gemüse und Suppen den ganzen Tag satt zu werden. 😊

Kein Hungergefühl und auch keinen Appetit auf Süßspeisen und Schokolade 🍫 🍰

Meine Beschwerden Kribbeln in den Fingern und Füßen sind verschwunden 👍😊

Das Stift mit seiner Ausstrahlung hat auch Beigetragen zum Erfolg der Fastenwoche😊

Die Betreuung im Stift war sehr herzlich 💝

Ein positiver Nebeneffekt für mich 👍habe 4 kg abgenommen (Entlastungstage, Fastenwoche + Nachfasten) Werde 80:20 Regel versuchen einzuhalten 😊

Komme nächstes Jahr wieder 👍

Diese Rückmeldung war unglaublich. Die Tatsache, dass sie keinen Tag Hunger hatte und sogar der Heißhunger auf Süßigkeiten komplett verschwand, war für sie eine Offenbarung. Aber was mich am meisten freute, war dass sie seitdem beschwerdefrei ist und das Kribbeln in Fingern und Füßen verschwunden ist.

Oft kommen Kunden: innen mit spezifischen Beschwerden zu mir, die nicht direkt im Fokus des Fastens stehen. Wenn sich dann solche langjährigen Symptome auflösen, ist das ein kraftvolles Zeugnis der transformierenden Wirkung des Fastens und der basischen Ernährung auf den Körper.

Es zeigt, wie der Körper in die Selbstheilung gehen kann, wenn wir ihm die richtige Unterstützung geben.

Marias Begeisterung und ihr Entschluss, wiederzukommen und die 80:20-Regel (80% basische Ernährung, 20% Raum für Genuss) in ihren Alltag zu integrieren, bestätigen mich in meiner Vision: Fasten ist weit mehr als nur Verzicht.

Es ist ein Neu-Anfang, ein Weg zu mehr Wohlbefinden, mehr Energie und einer neuen Lebensqualität. Solche Momente zeigen mir, dass meine Arbeit nicht nur Wissen vermittelt, sondern Leben positiv verändert. (Maria hat nach dem Fasten weiter ihre Ernährung umgestellt und weitere 5 kg abgenommen)

Über Katharina Hymer:

Geboren und aufgewachsen bin ich in einer Gastronomenfamilie im Weinviertel. Man könnte sagen, dass mir die Leidenschaft für gutes Essen und Genuss in die Wiege gelegt wurde.

Viele denken jetzt sicher, dass das im Widerspruch zum Fasten steht, aber das ist keineswegs der Fall.

Denn mit jeder meiner Fastenerfahrungen ist mir bewusster geworden, wie sehr Genuss und Verzicht zusammengehören und wie dadurch Essen und Genuss einen anderen Stellenwert bekommen und so wieder zu etwas Besonderem werden.

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