Aus eigenen Erfahrungen heraus entwickelte Simone Back ihren besonderen Zugang zur Körperarbeit. Heute begleitet sie Menschen mit einem achtsamen, individuellen Ansatz, der Körper, Geist und Herz einbezieht. Sie kombiniert Methoden wie Faszienyoga, Cranio-Sacral Balancing und Neurosystemische Integration®, um innere Balance, Selbstwirksamkeit und Wohlbefinden erfahrbar zu machen.
In diesem Interview spricht sie darüber, was sie auf diesen Weg gebracht hat und wie ihre Arbeit nachhaltige Veränderungen ermöglicht.
Simone Back im Interview

Was hat Sie dazu motiviert, den Weg in die traumasensible Körperarbeit und ganzheitliche Körperbewusstseinsarbeit einzuschlagen?
Mein Körper hat mir schon früh gezeigt, dass er andere Wege braucht. Herkömmliche Methoden haben mir oft nicht ausgereicht – weder bei Herausforderungen mit meinem Bewegungsapparat noch in Zeiten innerer Anspannung und eines überreizten Nervensystems.
Diese Erfahrungen haben mich dazu gebracht, nach Wegen zu suchen, die wirklich in die Tiefe gehen. Viele Menschen kennen das Gefühl, wenn der Körper nicht so „mitmacht“, wie man es braucht, oder wenn innere Unruhe den Alltag bestimmt.
Genau hier beginnt meine Leidenschaft:
den Menschen in seiner Ganzheit zu sehen und Möglichkeiten zu eröffnen, die Körper, Geist und Herz miteinander verbinden.
Aus meiner eigenen Geschichte heraus habe ich ein tiefes Verständnis dafür entwickelt – und kann mich deshalb besonders gut in andere hineinversetzen.
Wie verbinden Sie körperorientierte Methoden wie Faszienyoga und Cranio-Sacral Balancing mit der traumasensiblen Arbeit der Neurosystemischen Integration®? Wie wählen Sie diese aus?
Faszienyoga und individuelles Körpertraining laden dazu ein, Bewegung bewusst zu erleben, neue Haltungs- und Bewegungsmuster zu entdecken und ein neues Gefühl von Vitalität und Bewegungsfreude zu entwickeln.
Cranio-Sacral Balancing eröffnet einen stillen, tief entspannenden Raum, in dem sich das Nervensystem beruhigen und der Körper regenerieren kann. Die Neurosystemische Integration® zeigt, wie eng innere Prozesse, das Nervensystem und unsere Lebensgeschichte miteinander verbunden sind.
In meiner Arbeit folge ich keinem festen Schema, sondern schaue, was der einzelne Mensch im Moment braucht.
Die meisten kommen mit einer klaren Vorstellung oder einem Anliegen. Gemeinsam finden wir Zugänge, die passen – so entsteht eine Arbeit, die individuell, lebendig und ganz an den Bedürfnissen des Menschen orientiert ist.
Ihre Methode ist geprägt von Achtsamkeit, Ressourcennutzung und individuellem Tempo. Wie gestalten Sie Ihren Ansatz, damit er tiefgreifende, nachhaltige Veränderungen ermöglicht?
Nachhaltige Veränderungen entstehen, wenn unser Gehirn neue neuronale Netzwerke bildet. Es ist zeitlebens formbar – so können Schritt für Schritt neue, unterstützende Gewohnheiten entwickelt werden. Ich begleite, indem ich erlebbar mache, wie sich diese Veränderungen im Körper anfühlen.
So entsteht ein Vorher-Nachher-Erlebnis: Menschen spüren zum Beispiel, wie sich Bewegungen leicht anfühlen, wenn die Tiefenmuskulatur unterstützt, und wie es ohne sie ist. Oder sie erleben, wie sich der Körper verändert, nachdem mehr Entspannung gefunden wurde.
Diese Erfahrungen schaffen einen inneren Referenzwert, der hilft, auch beim selbstständigen Üben wieder in Balance zu kommen. Denn einmal gespürt, bleibt der Unterschied im Körpergedächtnis – und wir können bewusst darauf zurückgreifen. Integration geschieht erst, wenn das Erlebte in den Alltag einfließt und neue Muster verinnerlicht werden.
Simone Back: Individuelle Begleitung mit Neurosystemischer Integration®

Ihre traumasensible Körperarbeit beruht auf Neurosystemischer Integration® nach Verena König. Was zeichnet diese Methode besonders aus, und wie wirkt sie sich konkret auf Ihre Klient:innen aus?
Was die traumasensible Körperarbeit und Begleitung auf Basis der Neurosystemischen Integration® (NI) nach Verena König besonders auszeichnet, ist die Haltung, jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit zu sehen. Es geht nicht darum, Pauschallösungen zu finden, sondern die Arbeit individuell auf die Bedürfnisse und Ressourcen des Einzelnen abzustimmen.
Dieser Ansatz ist fundiert durch Wissen über die Biologie unseres Nervensystems, traumasensible Prozesse, systemische Zusammenhänge und die Arbeit mit inneren Anteilen.
Oft hilft NI den Klient:innen, ihre Symptome und Verhaltensweisen besser zu verstehen – und allein dieses Verstehen kann schon eine große Entlastung darstellen. Nicht selten ist genau dieses Verständnis – und das daraus entstehende Selbstmitgefühl – ein fehlendes Bindeglied auf dem eigenen Weg.
Besonders kraftvoll wird NI, wenn Verständnis nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper ankommt: Wenn spürbar wird, wie sich innere Sicherheit, Ruhe oder neue Muster verkörpern lassen. Diese Erfahrungen prägen sich tief ein und können Schritt für Schritt ins eigene Leben integriert werden. So entsteht ein Raum, in dem Selbstwirksamkeit, Authentizität und Vertrauen ins eigene Sein wachsen dürfen.
Ihr Angebot betont die Stärkung von Körperbewusstsein, Selbstregulation und Wohlbefinden. Was meinen Sie genau damit – und wie erleben Menschen die Wirkung Ihrer Arbeit meist?
Die Wirkung meiner Arbeit zeigt sich je nach Zugang unterschiedlich:
Über individuelles Training und Faszienyoga erleben viele Menschen, dass Bewegung leicht, mühelos und freudvoll wird.
Alltägliche Dinge wie Sitzen, Gehen oder Stehen können sich wieder stabil und energetisch anfühlen.
Über die Regulation des Nervensystems, wie sie in der traumasensiblen Begleitung geschieht, berichten Menschen, dass sie wieder im Moment ankommen, ohne den Drang, ständig etwas tun zu müssen.
Bedürfnisse werden klarer wahrgenommen, Gedanken ordnen sich, der Schlaf wird erholsamer, Beziehungen vertiefen sich, und körperliche Prozesse wie Atmung, Stoffwechsel oder Verdauung laufen wieder organischer.
Gibt es ein persönliches Erlebnis oder eine Rückmeldung aus Ihrer Begleitungsarbeit, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist und Ihren Ansatz besonders gut widerspiegelt?
Ein Erlebnis, das mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, zeigt, wie eng Körperzustände und innere Empfindungen miteinander verbunden sind. Eine Klientin kam mit Beschwerden im Rücken und innerer Anspannung zu mir. Gemeinsam erkundeten wir, was ihr Körper jetzt braucht – manchmal sanfte Bewegung, manchmal das bewusste In-Kontakt-Gehen mit einem noch unverarbeiteten Muster. Schon nach kurzer Zeit konnte sie spüren, wie Ruhe einkehrte, die Atmung tiefer wurde und der Rücken sich leichter anfühlte.
Dieser Moment war für sie eine Erfahrung von Selbstwirksamkeit: Sie konnte direkt wahrnehmen, dass sie selbst etwas bewirken kann, und ihr Vertrauen in die Weisheit ihres eigenen Körpers wuchs. Solche Begegnungen zeigen, wie unmittelbar die Verbindung zwischen Körper, Nervensystem und innerem Erleben ist – und spiegeln den Kern meiner traumasensiblen Begleitung wider.
Über Simone Back:
Für mich beginnt Veränderung immer im Körper: Wer sich im eigenen Körper sicher und verbunden fühlt, kann lebendig und selbstbestimmt durchs Leben gehen.
Mein Herzensanliegen ist es, Menschen auf diesem Weg zu begleiten, damit sie in ihrer Einzigartigkeit wahrgenommen und gesehen werden.


