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Veronika Aneter: Wenn Kräuterwissen und Energetik aufeinandertreffen

Veronika Aneter lebt ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur. Schon seit ihrer Kindheit begeistert sie sich für Pflanzen und die Vielfalt der heimischen Natur, heute gibt sie dieses Wissen als Kräuterpädagogin und Naturenergetikerin weiter.

In ihren Vorträgen und Beratungseinheiten zeigt sie, wie Kräuter, Pflanzen und energetische Methoden zu mehr Wohlbefinden beitragen können. Besonders wichtig ist ihr dabei der achtsame Umgang mit der Natur und die respektvolle Weitergabe ihres Wissens an Kinder und Erwachsene.

Im Folgenden gewährt sie spannende Einblicke in ihre Arbeit, ihre Inspiration und ihre Erlebnisse mit Kräutern und der Natur.

Interview mit Veronika Aneter

Veronika Aneter Interview

Was hat Sie dazu inspiriert, Kräuterpädagogin und Naturenergetikerin zu werden?

Schon seit meinen Kindheitstagen bin ich ein absoluter Natur-Freak. Vielleicht verdanke ich dies der Tatsache, dass ich als Kind oft Urlaub am Bauernhof machen durfte und seit meinem 10. Lebensjahr bei den Pfadfindern bin. Naturverbundenheit ist mir sehr wichtig.

Die Inspiration, Ausbildungen im Bereich der Kräuterpädagogik und Naturenergetik zu machen, folgte erst später. Weil ich mich intensiv mit den Kräutern auf meinem Balkon beschäftigte, stolperte ich beim Recherchieren im Internet über die Ausbildung zur Kräuterpädagogik.

Die Idee ließ mich nicht mehr los und kurz, nachdem ich diese Ausbildung begann, nahm ich parallel das Thema Energetik mit auf. Für mich sind diese beiden Themen sehr eng miteinander verbunden und können ganzheitlich zur Steigerung des Wohlbefindens und zur Gesundheitserhaltung beitragen.

Wie gestalten Sie Ihre Vorträge für unterschiedliche Zielgruppen, etwa für Kinder in Schulen im Vergleich zu Erwachsenen?

Als Kräuterpädagogin ist es mir ein Anliegen, mein Wissen an Groß und Klein weiterzugeben.

Hierbei ist es besonders wichtig, auf die einzelnen Zielgruppen einzugehen.

Für Kinder gestalte ich meine Vorträge mit ausgewählten Wildkräutern, die viele der Kinder bereits kennen. Als Beispiel wären hier das Gänseblümchen und der Löwenzahn zu nennen. Auch versuche ich, nur höchstens fünf Kräuter vorzustellen, um die jungen Zuhörer nicht zu überfordern.

Wichtig ist mir, dass die Kinder nach dem Vortrag sicher im Umgang mit den Kräutern sind. Und ich bringe den neugierigen Nasen bei, wie sie die erwähnten Pflanzen in ihren Alltag integrieren können. Viele der uns bekannten Wildkräuter können im Speiseplan eingebaut werden und stärken somit das Immunsystem. Vorsorge ist besser als Nachsorge.

Beim erwachsenen Publikum hole ich inhaltlich deutlich weiter aus, um umfassende Informationen zu den Wildkräutern weiterzugeben. Hier sind es natürlich mehr Kräuter und das Wissen geht weiter in die Tiefe. Interessant an Vorträgen mit Erwachsenen sind auch die Frage- und Diskussionsrunden, die sich gerne ergeben.

Was sind typische Überraschungen oder Aha-Momente, die Teilnehmende bei Ihren Gartenerkundungen erleben?

Gartenerkundungen sind eine schöne Sache, da jede Erkundung komplett anders ausfällt. Welche Pflanzen gefunden werden hängt von mehreren Faktoren ab. Wie ist die Beschaffenheit der Wiese? Gibt es ein Waldstück oder ein Gewässer? Wichtig ist natürlich auch die Jahreszeit, zu welcher der Garten erforscht wird.

Nicht nur einmal habe ich gehört:

Die Pflanze kenne ich doch, habe ich schon oft gesehen. Aber, dass sie genießbar ist, habe ich nicht gewusst, bisher habe ich sie einfach nur für Unkraut gehalten.

Veronika Aneter: Ganzheitliche Beratung mit Kräutern, Düften und Energie

Veronika Aneter Humanenergetik

Wie verbinden Sie in Ihren energetischen Beratungseinheiten traditionelle Heilmethoden mit Kräuterwissen und wie erleben Teilnehmende diesen ganzheitlichen Ansatz?

Bei der energetischen Beratung darf auf keinen Fall von Heilmethode gesprochen werden. Vielmehr geht es um Steigerung des Wohlbefindens und Erhaltung der Gesundheit. Energieblockaden sollen ausfindig gemacht werden und der Energiefluss wieder aktiviert werden.

Humanenergetik bietet sehr weitläufige Möglichkeiten. Bei meinen Beratungseinheiten verbinde ich mein Wissen als Naturenergetikerin mit dem der Aromapraktikerin.

Eine sehr beliebte Hilfestellung der Naturenergetik sind Bachblüten. Auf feinstofflicher Ebene können diese helfen, dass sich die Seele wieder wohlfühlt, wenn sich zB Ängste, Stress oder Unbehagen einschleichen.

Auch ätherische Ölen, Hydrolate und fette Ölen können unterstützend eingesetzt werden. Manchmal hilft es, einen Tropfen eines speziellen ätherischen Öles wie zB Lavendel fein auf ein Taschentuch zu geben und dieses als Dufttuch neben das Bett zu legen.

Hier kann die Psyche, aber auch der Körper angesprochen werden und eine entspannende Wirkung hervorgerufen werden. Fette Öle wie zB Olivenöl oder Hanfsamenöl in bester Qualität können, innerlich eingenommen oder äußerlich aufgetragen dazu beitragen, dass sich das Hautbild verfeinert und wichtige Nährstoffe in den Körper gelangen.

Ob Bachblüten, ätherische Öle oder fette Öle: hier steht immer die Verbindung zu den Pflanzen und Kräutern. Meine KlientInnen schätzen es sehr, dass es eine energetische Hilfestellung auf natürlicher, pflanzlicher Ebene gibt. Manchmal hat man nach einer Beratung das Gefühl, einen Spaziergang durch die Natur gemacht zu haben. Und alleine dieser Gedanke entspannt Körper und Geist.

Sollten ernsthafte körperliche oder psychische Probleme vorliegen, rate ich jedoch immer dazu, einen Arzt aufzusuchen.

Welche Prinzipien leiten Ihren respektvollen Umgang mit Kräutern und der Natur – etwa beim Sammeln, sodass auch Bienen, Vögel und Wildtiere berücksichtigt werden?

Es gibt tatsächlich ein paar Grundsätze, die ich immer gerne mit auf den Weg gebe.

Wir müssen mit unserer Natur sehr achtsam umgehen. Wir haben nur ein Leben und eine Welt und das sollten wir uns bewusst machen.

Beim Sammeln von Wildkräutern sollten immer nur wenige Blätter oder Blüten geerntet werden. Die Pflanze benötigt noch ausreichend Energie, um sich erholen zu können, neue Pflanzenteile auszubilden und gesund und stark nachzuwachsen.

Auch beim Pflücken von Beeren und Früchten ist es ratsam, nur wenig vom süßen Vorrat zu ernten und den Rest am Strauch zu belassen, damit auch Vögel und Wildtiere sich bedienen können.

Oft sind die Wiesen großflächig gemäht, keine Blüte und kein Kraut ist mehr zu erkennen. Ein gut gemeinter Appell an alle Gartenbesitzer: bitte lasst für die Insekten einen Teil der Wiese stehen, damit sie wieder ein kleines Stück Lebensraum zurückbekommen.

Kräuter mögen es nicht, wenn sie mit Metall bearbeitet werden. Im Idealfall wird mit einem Keramikmesser gearbeitet. Und nach Möglichkeit sollten Kräuter auch nicht abgerissen, sondern mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden.

Auch, wenn es sich für den einen oder anderen eigenartig anhört: auch Pflanzen haben Gefühle, empfinden Schmerzen und wollen anständig behandelt werden. Also fasst Euch ein Herz und redet mit den Kräutern. Man darf sich gerne bedanken, wenn man einen Teil abgeerntet hat. Die Pflanze wird anschließend viel schneller und kräftiger nachwachsen.

Gibt es ein besonderes Erlebnis mit Kräutern oder in der Natur, das Sie gerne mit Ihren Leserinnen und Lesern teilen möchten?

Die Natur ist wunderschön, aber auch immer mit Vorsicht zu genießen.

Mein Mann und ich freuen uns jedes Jahr aufs Neue, Hüttenurlaub in Österreich zu machen. Da ist man weit weg vom Alltag und kann in aller Ruhe die Seele baumeln lassen. Meist verbringen wir diesen Urlaub mit Familie und Freunden.

Bei einem unserer Ausflüge mit Freunden und deren Kindern haben wir tatsächlich den Blauen Eisenhut entdeckt, eine der giftigsten Pflanzen in unseren Breiten. Natürlich haben wir uns alle davon ferngehalten, nur für ein Foto aus größerer Entfernung musste diese wunderschöne Pflanze herhalten.

Weiter am Weg hat mein Mann die Kinder davor gewarnt, den großen Farnen zu nahe zu kommen, da auch diese giftig sein können und Hautkontakt vermieden werden sollte.

Die Botschaft ist aber bei einem der Buben nicht angekommen und schon rannte er zum nächsten Farn und klagte sogleich über Juckreiz an den Händen. Also suchten wir schnell den nächsten Wasserfall auf, damit sich der kleine Herr die Hände waschen und abkühlen konnte.

Wichtig ist, in der Natur immer mit offenen Augen und achtsam unterwegs zu sein. Mit ein bisschen Hintergrundwissen und einem Herz, das für die Natur schlägt, kann man jeden Ausflug ins Grüne genießen und sich unbefangen in die Wiese fallen lassen.

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